Wer sich für neue Fenster entscheidet, muss viele Details auswählen, wie das Material des Rahmens, die Farbe und Verglasung. Eines der zwar sehr unscheinbaren, aber umso wichtigeren Bauteile ist allerdings der Glasabstandhalter. Seine Hauptaufgabe ist es, die Scheiben der Verglasung auf einem bestimmten Abstand zu halten.
Der Abstandhalter verläuft rund um die Verglasung und wird erkannt, wenn man von oben schräg zwischen die Verglasung schaut. Er kann silbern oder schwarz ausfallen, abhängig von der Art des gewählten Distanzhalters.
Glasabstandhalter in verschiedenen Varianten
Den Glasabstandhalter gibt es in verschiedenen Ausführungen. Standard ist heute ein Abstandhalter aus Aluminium. Daneben gibt es die Varianten des Distanzhalters TGI und des Swiss Spacer V. Durch die richtige Wahl des Distanzhalters lässt sich auch die wichtige warme Kante realisieren. Sie bringt gleich mehrere Vorteile mit sich:
- Wärmeschutz wird verbessert
- Schutz vor Tauwasser erfolgt
- Behaglichkeit im Raum wird erhöht
Für einen verbesserten Wärmeschutz reicht allerdings nicht ein einfacher Glasabstandhalter aus, sondern es muss ein wärmetechnisch verbessertes Modell gewählt werden. Solche Distanzhalter werden nicht aus Aluminium, sondern meist aus Kunststoff gefertigt. Grund dafür: Aluminium leitet Wärme recht gut, Kunststoff dagegen eher schlecht. So kann mit einem Glasabstandhalter aus Kunststoff weniger Wärme am Randverbund der Fenster entweichen.
Durch die warme Kante kann zudem der Wärmeschutz des Fensters insgesamt um 0,1 bis 0,2 W/m²K verbessert werden. Dies macht sich am U-Wert für das gesamte Fenster bemerkbar und senkt nachhaltig die Heizkosten. Auch die Anforderungen, die die Energieeinsparverordnung (EnEV) an neue Fenster stellt, lassen sich so besser erfüllen.
Verbesserte Behaglichkeit durch Glasabstandhalter
Darüber hinaus verbessert der richtige Glasabstandhalter die Behaglichkeit im Raum und damit den Wohnkomfort insgesamt. Im Glasrandverbund wird die thermische Isolierung erhöht, dadurch steigen die Oberflächentemperaturen der Fensterscheiben. Das wiederum führt dazu, dass die Temperaturunterschiede zwischen Glasmitte und Glasrand geringer ausfallen. Zu große Temperaturunterschiede werden als Zugluft empfunden, obwohl das Fenster dicht schließt. Die Behaglichkeit im Raum sinkt.
Außerdem kann die kalte Luft, die sich vor den Fenstern sammelt, nach unten „fallen“ und unmittelbar vor dem Fenster zu so genannten Kaltluftseen führen. Diese werden ebenfalls als Minderung des Wohnkomforts und der thermischen Behaglichkeit im Raum empfunden.
Glasabstandhalter schützt vor Tauwasser
Die dritte entscheidende Aufgabe eines guten Glasabstandhalters ist der Schutz vor Tauwasser. Der Tauwasserausfall entsteht immer dann, wenn die Oberfläche bestimmter Bauteile sehr kalt ist. Die Gebäudehülle muss laut gesetzlichen Vorgaben absolut luftdicht sein. Dadurch erhöht sich die Gefahr von Tauwasserausfall, da keine undichten Fugen an Fenstern mehr vorhanden sein dürfen, die bisher für einen Luftaustausch verantwortlich waren. Die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen kann so deutlich ansteigen und bei zu großen Temperaturunterschieden zwischen drinnen und draußen, kann sich Tauwasser bilden. Der Glasabstandhalter sorgt nun dafür, dass die einzelnen Bauteile nicht so stark auskühlen können. Dadurch wiederum kann Tauwasser nicht so einfach entstehen.
Starre und flexible Glasabstandhalter
Darüber hinaus kann man sich zwischen den starren und flexiblen Glasabstandhaltern entscheiden. In ersterem Fall kommen vor allem Varianten aus Edelstahl oder thermoplastischen Kunststoffen in Betracht. In letzterem werden vorwiegend Polyisobutylen und Silikonschaum als Ausgangsmaterial verwendet. Es kommt mit den flexiblen Modellen seltener zu Spannungen in den Dichtungsebenen und sie eignen sich auch für Fenster in Sonderformen sehr gut.