Große Glasfronten sind für manche Menschen das Optimum, anderen wiederum sind diese zu „langweilig“. Dennoch wollen sie nicht auf die lichtdurchfluteten Räume verzichten. Dann schaffen Sprossenfenster Abhilfe. Sie können als klassische Fenster, aber auch als ganze Fensterfront ausgeführt werden und ganz nebenbei verleihen die Sprossenfenster der Hausfassade ein ganz anderes Aussehen.
Sprossenfenster und wie sie entstanden sind
Die Sprossenfenster blicken heute auf eine lange Geschichte zurück, denn in den Anfängen der Fensterscheiben wurden sie bereits eingesetzt. Damals war es noch sehr aufwändig, eine Glasscheibe zu fertigen. Mehrere dieser Scheiben wurden damals mit einer Art Bleifassung zusammengehalten. Diese ersten Scheiben entstanden in einem Schleuderverfahren.
Später zog man das Glas, so dass man vom Ziehglas sprach. Allerdings konnte dieses nur in bestimmten Abmessungen gefertigt werden, so dass mehrere kleine Glasscheiben mit Hilfe der Sprossen zusammengehalten und zu einer großen Glasscheibe verbunden wurden. Für die Befestigung verwendete man Fensterkitt, das mit einem Winkel von 45 Grad an den Sprossen aufgetragen wurde.
Sprossenfenster heute
Heute sind die Sprossen nicht mehr zwingend erforderlich, da Fenster in fast allen erdenklichen Größen gefertigt werden können. Dennoch sind Sprossenfenster, die in verschiedenen Varianten denkbar sind, nach wie vor beliebt. Typischerweise werden heute drei Arten von Sprossenfenstern angeboten:
- Fenster mit Wiener Sprossen
- Fenster mit Kämpfersprossen
- Fenster mit Sprossen im Scheibenzwischenraum
Die Wiener Sprosse zeichnet sich dadurch aus, dass die Sprossen von außen auf das Fensterglas aufgesetzt werden. Das ist allerdings dann problematisch, wenn man das Fenster reinigen will, schließlich muss man immer um die Sprossen herum reinigen. Die Kämpfersprosse kommt dagegen vor allem bei sehr großflächigen Fenstern zum Einsatz. Sie wird auch als glasteilende Sprosse bezeichnet, da sie mehrere Einzelscheiben miteinander verbindet.
Bleiben noch die Sprossenfenster, bei denen sich die Sprossen im Scheibenzwischenraum befinden. Sie sind derzeit die beliebteste Variante des Sprossenfensters, einfach aus dem Grund, weil sie viele Vorteile in sich vereinen. Optisch entsteht der Eindruck des klassischen Sprossenfensters. Aber die Reinigung ist wesentlich leichter, da die gesamte Scheibe „in einem Rutsch“ gereinigt werden kann. Die Sprossen befinden sich ja im Scheibenzwischenraum.
Sprossenfenster mit unterschiedlichen Sprossenformen
Nicht nur die Anbringung der Sprossen unterscheidet sich je nach Sprossenfenster, auch die Sprossenformen können variieren. So sind runde, schräg angeordnete oder halbrunde Sprossen denkbar. Auch die farbige Gestaltung passend zur eigenen Einrichtung oder Fassade ist heute möglich. Rote Sprossen im weißen Kunststofffenster sind ein deutlicher Kontrast und sorgen garantiert für Fenster, die nicht jeder hat. Holzfenster lassen sich aber genauso gut mit Sprossen in Holzoptik kombinieren.
Damit sind Sprossenfenster echte Individualisten unter den heute gängigen Fenstern und lassen sich optimal an die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse anpassen. Ob die Anbringung der Sprossen, die Gestaltung selbiger, die Fenstergröße oder auch bestimmte Komforteigenschaften des Fensters – Individualität steht heute hoch im Kurs. Selbstverständlich bieten daher auch Sprossenfenster Wärmeschutzeigenschaften, können mit Schallschutzglas versehen sein und bringen Elemente zum Einbruchschutz mit sich. Selbst Passivhausfenster können als Sprossenfenster gestaltet werden. Ausgenommen davon sind lediglich Ober- und Unterlichter, die meist ohne Sprossen angeboten werden. Doch selbst hier gibt es bei Bedarf entsprechende Möglichkeiten, wenn auch meist gegen Aufpreis.